Workshopangebot: Vija Celmins I Gerhard Richter: Disaster – Krieg & Kulturelles Gedächtnis
Dieser 4,5-stündige Projekttag ist eine Kooperation des Projekts Geschichtomat vom Institut für die Geschichte der deutschen Juden und der Hamburger Kunsthalle und widmet sich insbesondere dem Ausstellungskapitel »Disaster« der Sonderausstellung »Vija Celmins | Gerhard Richter. Double Vision«.
In den 1960er Jahren rückte u. a. der Vietnamkrieg medial in das öffentliche Bewusstsein und beförderte bei vielen Menschen ein Erinnern an die eigenen Kriegserlebnisse im Zweiten Weltkrieg. Auch Vija Celmins und Gerhard Richter machten Mitte der 1960er Jahre ihre traumatischen Kriegserlebnisse zum Gegenstand ihrer künstlerischen Arbeit. Überraschend ist die Parallelität in ihren künstlerischen Verfahrensweisen. So nahmen beide ausgewählte Abbildungen aus Medien wie Zeitungen und Fernsehen zum Ausgangspunkt ihrer Auseinandersetzung. Auch in dem Motiv des Flugzeugs lässt sich eine Überschneidung ausmachen. Der gemeinschaftliche Projekttag rückt diese Parallelen und dahinterliegende künstlerische Fragestellungen genauer in den Fokus.
Der Ansatz des Projekttages ist dialogisch und interaktiv angelegt: Im gemeinsamen Gespräch werden ausgewählte Kunstwerke der Ausstellung erkundet und mit kleinen Gestaltungsaufgaben verknüpft. Nach einer kurzen Mittagspause (ohne Verpflegung) folgt nach einem Spaziergang der zweite Teil der Veranstaltung am Gedenkort denk.mal Hannoverscher Bahnhof im Lohsepark der HafenCity Hamburg. Hier wurden zwischen 1940 und 1945 mehr als 8.000 Jüdinnen und Juden, Sintizze und Sinti sowie Romnja und Roma deportiert. An diesem neu gestalteten Gedenkort geht es um Fragen rund um Geschichtsschreibung und um unser kulturelles Gedächtnis. Das diskursive Potenzial von Kunst wird deutlich, indem wir in ein Nachdenken über unser eigenes kulturelles Selbstverständnis kommen.
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